Präzision und Phantasie

Franziska Kelz-Blank in der Bayerischen Landesvertretung

Von Eva-Maria Brautlacht

Unter dem Thema „Präzision und Phantasie“ stellt die Goldschmiedin Franziska Kelz-Blank ihre Arbeiten zurzeit in der Bayerischen Landesvertretung vor. Der Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens liegt im Bereich der Schmuckgestaltung, wo sie nicht auf die Auseinandersetzung mit den Ausdrucks- möglichkeiten von Bild und Skulptur verzichtet. Bilder und Collagen dokumentieren Aufgeschlossenheit für Experimente mit Farbkompositionen.

Ihre Ketten und Ringe, Halsschmuck, Broschen und Ohrgehänge zeugen von handwerklichem Können und großer Wandlungsfähigkeit in der Formgebung.

Die Goldschmiedin sucht die Entsprechung von Material und Form. Beim Schmuck aus Weißgold dominieren markante, klare Formen. Eckige Fassungen korrespondieren mit dem kühlen Charakter des Werkstoffs.

Indessen entwickelt Frau Kelz-Blank bei der Goldschmuckgestaltung opulente Vielfalt.

Ihre erkennbare Vorliebe für das Natursymbol der Schnecke schlägt sich in Variationen feingliedriger Ketten und nahezu barocker Ringformen nieder.

Verzichtet sie auf Anpassung an allzu grelle, aufdringliche Schmuckmoden, so scheut sie vor Experimenten nicht zurück: bizarres Netzwerk, feine Ornamentik, Kombinationen mit Perlen, Smaragden oder Saphiren lassen Aufgeschlossen­heit für den Umgang mit differierenden Formen erkennen.

Interessant ist der Entwurf eines „Herren­anhängers“: Versetzte Goldstäbchen reihen sich zu einem länglichen Gitter aneinander, versehen mit einem schwarzen Tigerauge. Dezente Aufforderung an den Herrn, vor dem Gebrauch exklusiven Schmucks nicht zurückzuschrecken.

Die praktische Ausbildung zur Goldschmiedin und der Besuch der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau entfalteten in der Bambergerin einen gestalteten Geist, der unerschöpfliche Quelle ihres künstlerischen Schaffens ist.